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Erzählen / Vortragen / Erklären im Gegensatz zum Dolmetschen: 

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Erzählen / Vortragen / Erklären: Zuerst denken, dann gebärden oder sprechen

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Dolmetschen: Gleichzeitig aufnehmen, verstehen, in eine andere Sprache übertragen und gebärden oder sprechen 

Der Dolmetschprozess

Im Gegensatz zum Erzählen, Vortragen oder Erklären handelt es sich beim Dolmetschen um einen wesentlich komplexeren Prozess, der simultan mehrere Gedächtnisleistungen verlangt. So muss zur gleichen Zeit nicht nur der Ausgangstext aufgenommen und verstanden werden (Rezeption), sondern er muss auch verarbeitet und in die Zielsprache umgesetzt (Transposition) sowie in dieser wiedergegeben werden (Realisation). Dies erfordert eine enorm hohe Gedächtniskapazität.

Doppelbesetzung bei Dolmetscheinsätzen

Aufgrund der hohen Beanspruchung des Gedächtnisses beim Dolmetschen wird ein Dolmetscheinsatz, der zum Beispiel länger als eine Stunde dauert, thematisch sehr anspruchsvoll ist, oder bei dem viele Gesprächsteilnehmer anwesend sind, in der Regel von einem Team von zwei DolmetscherInnen durchgeführt (Doppelbesetzung).

Diese wechseln sich beim Dolmetschen ab und unterstützen sich zum Beispiel durch Einflüstern oder Aufschreiben von Fachtermini, neuen Begriffen oder Satzteilen, die undeutlich gesprochen oder gebärdet wurden. Außerdem kann sich das Team über das Vorgehen oder den Inhalt – wie etwa Dolmetschstrategien, Begriffe, Gebärden oder Register – austauschen. So wird durch die Doppelbesetzung die Qualität der Verdolmetschung sichergestellt.

Vorbereitung auf Dolmetscheinsätze

Eine gute Vorbereitung ist für jeden Dolmetscheinsatz das A und O. Da GebärdensprachdolmetscherInnen in den verschiedensten Bereichen arbeiten (mehr dazu unter Kundenservice), sind sie auf umfangreiches Vorbereitungsmaterial angewiesen. Mit diesem können sie sich Hintergrundwissen aneignen, Fachtermini verstehen und Strukturen kennenlernen. Deshalb ist es wichtig, dass die Auftraggeber den DolmetscherInnen vor dem Einsatz Vorbereitungsmaterial wie Skripte, Folien oder Organigramme (mehr dazu unter Tipp) zukommen lassen. Damit verbessern sich sowohl die Arbeitsbedingungen der DolmetscherInnen als auch die Qualität ihrer Leistung.